Pressemitteilung: Breitbandinternet Südtirol: Mängel und Klagen häufen sich – wirtschaftliche Standortnachteile – Kommunikationspolitisches Mittelalter
Die Mängel und Klagen über die Btreitbandinternet-Vernetzung von Talschaften und bestimmten Gebieten Südtirols durch die vom Land beauftragte Firma Linkem häufen sich. Jetzt reicht es den Betroffenen, die Landesregierung muss rasch handeln, betont der Landtagsabgeordnete der Union für Südtirol, Andreas Pöder.
„Es ist unzumutbar, was sich seit Monaten und Jahren in Südtirol hinsichtlich der Abdeckung mit Breitbandinternet (ADSL) tut: Zu viele Gegenden sind zu lange ohne funktionierenden Breitbandanschluss, für die Betriebe ein beträchtlicher Standortnachteil. Die vom Land beauftragte Firma Linkem ist mit der Funk-Vernetzung überfordert. Die Probleme sind seit Monaten bekannt. Die Klagen häufen sich – die Situation hat sich kaum gebessert,“ so Pöder.
• Die gesamte Aktivierung liegt weit hinter dem zugesichertem Datum (17.12.06) zurück
• Große Verzögerungen und Wartezeiten bei Installation
• Wiederholt Ausfälle, keine Zuverlässigkeit
• Linkem-"Small" Kunde (so die Bezeichnung des Vertrags für 4MBit) erreichen nicht Geschwindigkeiten von über 3MBit
• Minimale garantierte Bandbreite: Diese liegt bei 32kBit, das entspricht einer Übertragungsgeschwindigkeit von 4 KByte/sec. In diesem Zusammenhang kann man nicht mehr von "Breitband" reden. außerdem wurde vor allem am Anfang noch nicht mal diese minimale Geschwindigkeit eingehalten.
• Obwohl die Ausfälle oft als Wartungsarbeiten erklärt werden, werden sie nicht angekündigt
• Während man bei ADSL das Modem so konfigurieren kann, dass es sich bei Bedarf automatisch einwählt, geht das bei Megabeam (Linkem) nicht. Hier muss man auf einer Login-Seite Name und Passwort eingeben und manuell bestätigen.
• Trotz ständiger "Verbesserungen" ist die Leistung immer noch nicht zufriedenstellend
• Leistung ist weit von dem entfernt, was in den Verträgen verkauft wird (4Mbit, 6Mbit, 8MBit)
• Oft wird nicht einmal die minimal garantierte Leistung erreicht
• Sicherheit im Linkem Netz ist nicht gegeben
• Kunden können sich untereinander sehen und evtl. zugreifen
• Das Linkem Netz kann schon durch kleinere Fehler (absichtlich oder unabsichtlich) außer Funktion gesetzt werden
Pöder fordert die Landesregierung auf, sich der Problematik anzunehmen. Im Zuge des Nachtragshaushaltes beantragt der Unions-Abgeordnete die „Freigabe“ der Vernetzung durch die Landesregierung: Die Landesregierung soll private Initiativen zur Vernetzung finanziell fördern (z.B. Satellitengestützte bidirektionale Funkverbindungen mit mehreren Teilnehmern usw.).
Sollte sich die Situation nicht verbessern, müsste man mit Sammelklagen von Betrieben rechnen, die mit Standortnachteilen und Wettbewerbsverzerrungen zu kämpfen haben, so Pöder.
UNION - Pressedienst